Ein warmer und feuchter Start ins Jahr
Nach einem sehr feuchten und sonnigen Jahrgang 2023 startete das Jahr ohne viel Schnee und mit einem relativ warmen und feuchten Frühjahr bei uns in Andau. Gerade in der Ruhephase der Reben ist eine gute Wasserversorgung wichtig, um Vorrat für das kommende Wachstum zu sammeln. Im März verzeichneten wir bereits Temperaturen bis an die 30 Grad, und der Austrieb der Reben war bereits Ende März in den meisten Weingärten zu verzeichnen. So früh wie noch nie, gut 2-3 Wochen voraus – ein sehr zeitiger Jahrgang deutete sich in diesem frühen Stadium ab.
Später Frost und günstige Witterungsbedingungen
Ende April dann eine kurze Abkühlung: Väterchen Frost klopfte nochmals bei uns in der Region an, aber durch die positive Einwirkung des Neusiedlersees war kein wesentlicher Frost bei den Andauer Winzern zu verzeichnen. Im Mai gab es einige Wärmegewitter und stellenweise leichten Hagel, aber auch hier waren wir auf der Seite des Glücks und die Andauer Reben blieben verschont. Die Blüte Ende Mai verlief sehr gut, war aber wiederum sehr früh, sodass eine sehr zeitige Lese abzusehen war. Das generell feuchte Frühjahr, verbunden mit dem großteils überdurchschnittlich warmen Wetter, ließ unsere Reben rasch wachsen, und wir kamen mit der Arbeit im Weingarten kaum nach.
Ein heißer und trockener Sommer
Im Juni stellte sich dann schlagartig der Sommer bei uns im Burgenland ein. Temperaturen bis zu 34°C und ein sehr sonniger, meist trockener Sommer mit bis zu 36°C ließen unsere Trauben rasch reifen. Zahlreiche tropische Nächte ließen uns mit unseren Reben um die Wette schwitzen. Jene von uns, die Verjus – also Saft von grünen Trauben – ernteten, konnten bereits Mitte/Ende Juli die Rebscheren auspacken. Die Trauben für die Sektgrundweine wurden dann schon Mitte August eingebracht.
Eine frühe Haupternte
Ende August hieß es dann für alle von uns: ab in den Weingarten! Die Haupternte wurde so früh wie nie zuvor in Andau eingeläutet. Die fruchtigen Weißweinsorten wie Muskat, Sauvignon, aber auch Chardonnay und Welschriesling waren Ende August bereits im Keller, genauso wie Pinot Noir und Sankt Laurent. Zweigelt und Grüner Veltliner waren dann in den ersten Septemberwochen das große Thema, gefolgt von den späten Sorten Cabernet, Merlot und Blaufränkisch.
Um den 10. September kamen dann die ersten Regenfälle und eine deutliche Abkühlung. Die meisten Andauer Reben gärten bereits eifrig im Keller, und die späten Rotweinsorten wie Cabernet, Merlot und Blaufränkisch konnten nochmal Frucht und Würze tanken, bevor es ab in den Keller ging.
Ein vielversprechender Jahrgang
Zusammenfassend dürfen wir mit dem Jahrgang 2024 in Andau sehr, sehr zufrieden sein – die Natur hat es sehr gut mit uns gemeint und größere Unwetterschäden von Andau ferngehalten. Kleinbeerige, dickschalige und völlig gesunde Trauben konnten größtenteils eingebracht werden und lieferten die Basis für vollmundige, würzige Rotweine und herrlich frische Weißweine.
Die ersten 2024er sind bereits gefüllt und können in den Betrieben verkostet und erworben werden!